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Sie malte mit silber Cover

Ich saß am Tresen und bestellte mir ein Gin Tonic, als ich begriff wie viel Zeit vergangen war, seit ich das letzte Mal clean war, es muss schon Wochen her gewesen sein. Der Barkeeper stellte meinen Drink vor mir auf den Tresen, ich nahm sofort einen Schluck in der Hoffnung, diesen grausamen Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen. Seit Wochen saß ich jetzt schon jeden Abend hier, jeder kannte mich bereits beim Namen und so langsam ging mir das Geld aus. Vor 3 Monaten zerbrach mein Leben in tausend weitere teile, als meine Mutter mich rausgeschmissen hatte, von diesem Zeitpunkt an begann alles noch schlimmer zu laufen, seit einigen Tagen wohnte ich wieder bei Ihr. Ich fühlte mich so unfassbar leer, das Gefühl der stille wurde eine Qual und ich suchte verzweifelt einen weg der Trauer und stille zu entgehen, deshalb saß ich jetzt hier, so betrunken in der Hoffnung meine Gefühle endgültig auszulöschen. Doch es brachte alles nur weiter Schwierigkeiten in mein Leben. Ich konnte meine Gedanken nicht zur Ruhe bringen. Jedes Wort der letzten Wochen, jede Tat schwirrte mir im Kopf herum. Ich hatte doch alles versucht, warum bekam ich dieses Gefühl nicht mehr weg. Ich leerte mein Glas und stand auf, um mich auf den Weg nach Hause zu machen, ich nahm meine Tasche, die neben mir lag, und zog meine Jacke an, es war bereits 3 Uhr morgens. Ich verabschiedete mich von allen und lief zu der grauen Tür der Baar, die mich wieder in die schreckliche Realität bringen würde. Ich öffnete die Tür und ein frischer Luftzug strich mir durch mein langes blondes Haar. Ich nahm einen tiefen Zug der kalten Luft und trat vor die Tür, sie schloss sich langsam hinter mir, während ich mir eine Zigarette anzündete. Die Laternen erleuchteten hell die Straßen. Ich lief in Richtung unserer Wohnung und meine Gedanken plagten mich. Ich nahm meine Kopfhörer und machte meine Playlist auf voller Lautstärke an. Die Musik konnte nie zu laut sein, sie ließ mich immer wieder einen Moment spüren, dass ich noch existierte. Der Text des Liedes ließ mich einen Moment meine Gesamten Probleme vergessen «Sie ist 14 und keiner mag sie, sagt sie. Sie hat keine Freunde geht auf keine Party, sie wohnt allein mit Mama doch Mama trinkt viel, man könnt mein ihr seis egal wie sich ihr Kind fühlt. » Erinnerte mich an meine Vergangenheit, Partys und Freunde waren damals zwar alles was ich hatte aber dieses Lied spiegelte meine Vergangenheit wieder.

Ich bekam ein unwohles Gefühl in meiner Brust, ich hatte es schon seit Jahren ununterbrochen doch mit der Zeit wurde es immer belastender. Ich lief langsamer als sonst und war nicht in der Lage mich auf einen Punkt zu fixieren. Wut und Trauer packten mich erneut und die Stimme in meinem Kopf die niemals verschwand sprach wieder zu mir «du wirst nie für jemanden genug sein können oder ist jemals jemand geblieben?» diese Frage war leicht zu beantworten. Meine eigene Mutter verlies mich, mein Vater liess mich immer wieder im Stich und versuchte letzten Endes meine Familie Umzubringen. Meine beste Freundin die ich seit Jahren kannte schien nicht mehr dieselbe zu sein. Naja das war ich wohl auch nicht mehr, ich war einmal ein so glückliches Mädchen mit so viel Energie und Lebensfreude. Es war nun nur schon seit Jahren verschwunden, wie von der Bildfläche gewischt. Ich hatte völlig vergessen das ich noch lief und begriff erst jetzt das ich schon vor meiner Tür stand. Ich kramte meinen Schlüssel aus meiner Jackentasche und Schloss auf, ich brauchte eine Weile. Ich öffnete die Tür und mir kam eine beißende Zigaretten Wolke entgegen. Ein weiteres Mal hatte ich wieder einmal das Gefühl nicht mein zuhause betreten zu haben, sondern eine Bar voller Junkies. Mum wo bist du, rief ich durch die Menschenmasse, die sich in unserer Wohnung gebildet hatte, keine Antwort. Ich lief geradeaus direkt auf das Schlafzimmer zu, ich musste mir den Weg zwischen den Leuten hindurch bahnen. Ich sah einige Männer die mir hinterher schauten.

Mum wo bist du! Rief ich erneut. ich hatte gestrichen die Nase voll, ich wollte mich einfach nur hinlegen, das alles war schon wieder zu viel. Ich öffnete energisch die Tür zu dem Schlafzimmer meiner Mutter, dort lag sie regungslos auf dem Bett, ich beschloss sie schlafen zu lassen und verließ das Zimmer wieder. Ich bahnte mir erneut den Weg durch den Flur in der Hoffnung das alte Megaphon unter dem Schuhschrank vorzufinden, um das hier alles zu stoppen.Nach einer Weile stand ich auf einem Stuhl mitten im Wohnzimmer und schrie durch das Megaphon: «Raus Hier! » ein junge ich schätzte er war in meinem Alter sah mich verwirrt an, ich sah mich im Raum um und nahm die blicke all der Leute war die sich in unserer Wohnung zusammengefunden hatten und rief erneut: «Raus sofort! » einige Leute folgten meiner Aufforderung und verließen die Wohnung. vereinzelt standen nun noch Leute an unserem Esstisch der unter Lehrer Bierdosen und Zigarettenstummeln versank. 

Einige Minuten hatten auch die letzten Personen die Wohnung verlassen und ich atmete tief durch, es stank immer noch nach dem rauch der die Räume seit einigen stunden füllte. Ich betrat mein Zimmer und riss meine Balkontür auf, Luft endlich. Ich lief durch die von Müll gehäufte Wohnung zu den Fenstern im Wohnzimmer ich öffnete die Fenster, der Luftzug drücke langsam den Rauch aus der Wohnung. In Gedanken versunken begann ich den Müll der sich in unserer Wohnung gehäuft hatte in Müllsäcke zu stopfen und in die alte Putzkammer zu befördern. Ich lief in das Schlafzimmer meiner Mutter, mir wurde unwohl als ich ihr ins Gesicht sah. Hatte sie recht als sie sagte ich hatte Ihr Leben zur Hölle gemacht? Diese Frau machte mich verrückt. Ich nahm die Decke und versuchte so gut wie möglich sie damit zuzudecken. Seit Jahren lief das nun schon so..

In meinem Kopf tausend Dinge, ich hatte nie Ruhe. Schon wieder dieser drang aus der Wohnung zu rennen, um irgendwie meinen Gedanken zu entkommen, ich entschloss mich trotz allem in mein Zimmer zu flüchten. Ich setzte mich auf mein Bett und starrte einige Minuten die Wand an. Nach einer Weile zog ich das alte E-Book aus meiner Schublade, weiss von den Resten der letzten Jahre. Ich konnte nicht anders und kramte meine Kreditkarte und einen Schein aus meinem Geldbeutel. Als es begann zu wirken lag ich bereits in meinem Bett und starrte die Decke an. Enttäuscht von mir selbst, dass ich wieder einmal den Hunger stoppte und meinen Körper ein weiteres Stück zerstörte. Ich griff nach meinem Handy, keine neuen Nachrichten. Was hatte ich auch erwartet hatte: ich öffnete WhatsApp und öffnete wieder einmal alte Chats meiner engsten Freunde. Ich hätte mich öfter melden müssen, es war mein Fehler. Oder? Austesten ob ich den Menschen, denen ich Liebe wichtig war, eine schlechte Angewohnheit mit der ich mich immer weiter von meinen Freunden entfernte. Ich vermisste sie so sehr. Langsam sank mein Handy auf meine Brust und ich schlief langsam ein. Ich wachte auf und Das Orangene Licht der Sonne erfüllte den gesamten Raum. 19 Uhr, schon wieder hatte ich den gesamten Tag verschlafen. Ich verband mich mit meiner Musikbox und spielte wieder meine Playlist, einige Minuten nach dem Aufwachen schien die Welt so unwirklich, die Leere und Gedanken hatten mich noch nicht eingeholt. Ich konnte nicht aufstehen, mein gesamter Körper schien wie gelähmt.

Mein Handy klingelte und brachte meinen Körper ein Stück weiter, um mich bewegen zu können. Es war Max, er meldete sich selten von sich aus, also überwand ich mich und ging ran. «Hey, was gibt's? » fragte ich, er wollte, dass ich rauskam, er stand vor meinem Fenster. Meine Musik hatte wohl das Hupen übertönt. Ich zog mir schnell etwas Anderes an, nahm meine Schachtel Zigaretten und schmiss sie in meine Handtasche. Ich verließ die Wohnung und lief die Treppen hinunter, ich sah sein Auto und setzte mich auf den Beifahrersitz. Wir sprachen nie viel, einfach die Zeit geniessen. Er startete das Auto und fuhr Richtung Rewe. Musik so laut das sie alles andere übertönte, auch die lauten Gedanken. Ich genoss es immer wieder bei ihm zu sein. Ich musste mich nicht verstellen, sondern konnte einfach ich selbst sein. Ich holte mir etwas zu essen, ein Redbull und ein Bier, so wie jedes Mal. Wir fuhren noch länger durch die Gegend und sammelten nach einer weile meine beste Freundin Angie ein. Wir überlegten auf eine Party eines Freundes zu gehen, jedoch hatten wir alle ein schlechtes Gefühl unter vielen Menschen zu sein. Wir entschlossen uns zum Staudamm zu fahren und setzten uns dort ans Wasser. Wie hatte ich es vermisst, dieses Gefühl nicht mehr allein zu sein. Auch wenn wir zurzeit wenig Kontakt hatten, vielleicht hatten wir uns noch nicht verloren. Mit ihnen brauchte ich keine Drogen um mich wie ich selbst zu fühlen. In der Hoffnung alles würde irgendwann Gut werden sassen wir dort noch eine Zeit und führten bis spät in die Nacht Gespräche. Als wir auf dem weg nachhause waren trafen wir Daniel, einen alten Freund. Ich entschloss mich statt Nach Hause zu gehen noch etwas mit ihm zu reden. Nach einer weile einigten wir uns darauf zusammen meinen Rucksack bei ihm abzustellen und zu Aral, die einzige Tankstelle die bei uns um diese Uhrzeit noch geöffnet hatte, zu laufen. Wir

Wir kauften uns eine Flasche Vodka und setzten uns schließlich in den Park neben den Schulen, in denen wir uns früher in den Pausen zusammen geraucht hatten. Alte Erinnerungen übermannten mich, ich fing an darüber zu sprechen was mir in den letzten Wochen durch den Kopf geschossen war. Ich fühlte mich verstanden, er hörte mir zu.

Wir kannten uns schon lang und nie war etwas zwischen uns passiert, bis Heute.Er näherte sich beim sprechen und umarmte mich, zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nicht die geringste Ahnung zu was für einer grauenhaften Erinnerung dieser Abend werden würde. Es wurde langsam kalt und wir entschlossen uns zu ihm zu gehen ich wollte meine Sachen holen und dann zurück nach hause. Wir redeten noch eine Weile, ich war so müde und schlief in seinem Bett ein, was bis jetzt nie ein Problem gewesen war. Ich wachte auf und er lehnte an mir, ich spürte wie langsam eine Hand unter meinen Pulli glitt, bis ich realisierte was geschah, tat ich als würde ich schlafen in der Hoffnung er würde mich dann einfach liegen lassen. Mein Herz raste, ich hatte Angst, solche Angst. Ich sah mein Leben an mir vorbeiziehen. Geschah das alles wirklich oder war es nur ein gewaltiger Alptraum? Ich spürte, wie seine Hand langsam in Richtung meiner Hose rutschte. Ich wich ein stück in Richtung der Bettkante, wie stumm lag ich da, wie keine Luft zum Atmen geschweige denn zu Sprechen das einzige was ich Herauspressen konnte war «Was soll das? » Er erwiderte nichts. Ich versuchte seine Hände von meinem Körper zu bekommen doch ich schaffte es nicht. Auf einmal wurde alles um mich herum schwarz. Nur Schwarz, kein Licht, kein Laut.Ein doch so vertrauter Mensch der mir so viel Licht ins Leben gebracht hatte, knipste einfach das Licht aus. In der Luft lag ein Blumiger Duft und die Sonne schien warm auf meine Haut, es war kaum Zeit vergangen seit ich seine Wohnung nach Diskussionen verlassen hatte. Der vergangene Abend verblasste langsam, ich wollte mich nicht erinnern. Ich lief in den Park in dem Gestern alles begonnen hatte, ich setzte mich auf eine Bank und konzentrierte mich auf die Dinge die um mich herum geschah. Ein Satz war mir besonders im Kopf geblieben «Ich bin ein Mann, ich kann das nicht einfach abschalten.» Es widerte mich an, wenn ich daran zurück dachte. «Wir sollten das Ganze zu Ende bringen, sonst ist es noch unangenehmer», wusste ich nicht weiter. Einerseits wollte ich mit jemandem sprechen, andererseits wollte ich einfach alles vergessen, es tat so weh an all das zurück zu denken. 

Ich hatte das ganze schon einmal erlebt, zwei Monate nach meinem 13. Geburtstag. Ich bereute dass ich den Mann damals nicht angezeigt hatte, wie jetzt wollte ich vergessen. Ich beschloss Angje zu schreiben, keine Antwort wahrscheinlich schlief sie noch. ich verlor mich erneut Und blickte in die Leere, ich stand langsam auf und lief in Richtung meiner Wohnung. Zuhause angekommen schmiss ich meine Sachen auf mein Bett schnappte mir meinen Laptop und ging ins Badezimmer. Mein Laptop auf dem Stuhl neben der Dusche, es lief eine Serie, ich konnte mich nicht wirklich darauf konzentrieren. Ich brauchte etwas was mich kurz nicht denken ließ. Das heisse Wasser der Dusche rann langsam über mein Gesicht. Zwei Stunden und zwei weitere Duschen waren vergangen, war ich eingeschlafen. Sollte das das Ende meiner Geschichte sein.

 

und einige monate später, zog ich plötzlich in die schweiz. Weg von allem bisher bekannten.

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